Der deutsche Mode-, Schuh- und Lederwarenhandel erzielte auch im vergangenen Jahr unbefriedigende Ergebnisse. Nach einer aktuellen BTE-Umfrage erreichten nur 35 Prozent ein positives operatives Geschäftsergebnis von mehr als einem Prozent. 50 Prozent der befragten Unternehmen landeten deutlich in roten Zahlen. Kostensteigerungen und hoher Bürokratieaufwand belasten die Händler am stärksten.
Auch das letzte Jahr verlief für viele Mode- und Outfithändler sehr durchwachsen. Dies ist das Ergebnis der alljährlichen Unternehmerumfrage des BTE Handelsverband Textil Schuhe Lederwaren. Nach zwei hochproblematischen Corona-Jahren 2020/21 mit zum Teil hohen betriebswirtschaftlichen Verlusten und ebenfalls schwierigen Jahren 2022 und 2023 blickt die Branche damit auf mittlerweile fünf sehr herausfordernde Jahre zurück. Die Insolvenzen und Geschäftsaufgaben der letzten Zeit sind dadurch keine Überraschung.
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Angesichts der wohl weiter steigenden Kosten und gleichzeitig unsicheren Umsatzentwicklung dürfte auch das laufende Jahr sicher nicht einfach werden. Tatsächlich sind die Umfrageteilnehmer bezüglich ihrer Umsatzerwartungen eher verhalten. Ein Drittel der Unternehmen erwarten eine Umsatzsteigerung von mehr als einem Prozent:
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Der unregulierte Wettbewerb mit Shein und Temu wird sehr kritisch gesehen
Die Belastung durch zunehmende Bürokratie wurde von den Unternehmen als größtes Problemfeld genannt. Außerdem bereiten die hohen Kostensteigerungen, die allgemeine Kaufzurückhaltung, der unregulierte Wettbewerb mit Portalen wie Shein und Temu sowie die Suche nach guten Mitarbeitenden den Mode- und Schuhhändlern die meisten Sorgen.
Im laufenden Jahr wollen sich die befragten Händler bei ihrer Arbeit vor allem auf die Steigerung ihrer Rendite konzentrieren. 60 Prozent wollen Maßnahmen zur Verbesserung der Warensteuerung und des Abschriftenmanagements ergreifen. Weitere wichtige Handlungsfelder sind Mitarbeiterschulung und -motivation (47,5 Prozent), Senkung der (Energie-)Kosten (46,8 Prozent), Schaffung von Einkaufserlebnissen/Events (44,7 Prozent) und digitales Marketing/CRM (43,3 Prozent). Knapp ein Viertel plant, sich intensiver mit der Nutzung von KI zu beschäftigen.
Zur Umfrage: An der diesjährigen BTE-Unternehmerumfrage haben knapp 150 Handelsunternehmen aus den Segmenten Bekleidung, Schuhe, Lederwaren und Haus- und Heimtextilien teilgenommen.