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Destatis: Modeumsatz bleibt unter Vor-Corona-Niveau

Im Vergleich zu dem von Corona-Beschränkungen geprägten Jahr 2021 hat der Modehandel 2022 nominal 30 Prozent mehr umgesetzt. Gegenüber 2019 ist das Marktvolumen allerdings um 7,2 Prozent zurückgegangen. Im Schuhhandel wurde das Niveau von 2019 hingegen um 1,4 Prozent übertroffen.

  

Vergangene Woche hat das Statistische Bundesamt (Destatis) erste vorläufige Umsatzzahlen für das Jahr 2022 veröffentlicht. Diese basieren auf einer gewichteten 8-Prozent-Stichprobe und sollen, wie es heißt, die Marktentwicklung weitgehend abbilden. Danach müssten nach Einschätzung des BTE z.B. fast alle großen Filialisten im Umfragepanel vertreten sein.

Eine deutlich positivere Entwicklung als der Modehandel erreichten die Betten-, Haustextil- und Handarbeitsgeschäfte. Das 2022 erwirtschaftete Umsatzvolumen liegt nominal 11,6 Prozent über dem Umsatz von 2019. Gegenüber 2021 wurde ein Zuwachs von 20,7 Prozent erreicht. 

 

Für den Schuhfachhandel errechnete Destatis für 2022 gegenüber dem Vorjahr ein vorläufiges Umsatzplus in Höhe von 33,6 Prozent, und der Lederwarenhandel legte demnach um 31,4 Prozent zu. Der Sportfachhandel konnte sich immerhin noch über ein Umsatzplus in Höhe von 20,9 Prozent freuen. Alle drei Branchen sind auch im Vergleich zu 2019 gewachsen: der Schuhhandel um 1,4 Prozent, der Sporthandel um 19,3 Prozent und der Lederwarenhandel sogar um 22,7 Prozent. Da zumindest bei Schuhen und Lederwaren die dem BTE bekannten aktuellen Umsatzdaten aus dem mittelständischen Handel deutlich weniger dynamisch waren, deutet dies auf eine sehr starke Entwicklung der Großbetriebe hin. Dies sind speziell bei Lederwaren vor allem die Luxus-Retailer. 

 

Der von Destatis veröffentlichte Umsatz des ‚Versand- und Internethandel mit vorwiegend Textilien, Bekleidung, Schuhen und Lederwaren‘ war 2022 mit einem Minus von 5,1 Prozent gegenüber 2021 seit langen Jahren erstmalig rückläufig. Allerdings liegen die Onliner per Ende 2022 laut Destatis immer noch um 31,4 Prozent über 2019.

 

Die Umsatzentwicklungen müssen auch vor dem Hintergrund der Preissteigerungen gesehen werden. Diese sind laut Statistischem Bundesamt im Textil-, Schuh- und Lederwarenhandel moderater ausgefallen als in anderen Einzelhandelsbranchen. Im ‚Einzelhandel mit Bekleidung‘ stiegen die Preise durchschnittlich um 2,6 Prozent, im Schuhhandel um 2,9 Prozent, im Lederwarenhandel um 3,6 Prozent und im Handel mit Haustextilien um 5,7 Prozent. Zum Vergleich: Die gesamten Einzelhandelspreise (ohne Kfz) erhöhten sich um 8,8 Prozent.