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EU-Ökodesign-Verordnung: Bekleidung besonders im Fokus

Ende Mai wurde die neue europäische Ökodesign-Verordnung verabschiedet. Galt sie zuvor nur für energieverbrauchende Produkte, umfasst sie nun auch Alltagsprodukte. Ein besonderes Augenmerk gilt dabei Textilien. Sie gehören zu den ersten Produktgruppen, für die konkrete Anforderungen erarbeitet werden sollen.

 

Die neue Ökodesign-Verordnung ersetzt die bisherige Ökodesign-Richtlinie, die nur für energieverbrauchsrelevante Produkte wie zum Beispiel Waschmaschinen oder Geschirrspüler galt. Der Anwendungsbereich der neuen Ökodesign-Verordnung beinhaltet nun fast alle Alltagsprodukte, darunter auch Textilien und Möbel. 

 

Die neue Verordnung stellt dabei selbst noch keine Anforderungen an die betroffenen Produkte. Sie enthält lediglich Kriterien für neue Produktregulierungen, die in Form von nachgeordneten produktspezifischen Verordnungen erlassen werden. Die EU-Kommission rechnet Ende 2025 mit den ersten nachgeordneten Produktverordnungen zur Umsetzung der Ökodesign-Verordnung. 

 

Textile Bekleidung inkl. Mode-Accessoires gehören zu den ersten Produktgruppen, für die die EU-Kommission Vorschläge für verbindliche Ökodesign-Anforderungen im Rahmen der ‚Ecodesign for Sustainable Products Regulation‘ (ESPR) erarbeiten und verabschieden wird. Diese Produkte sollen bis zum Jahr 2030 eine bessere Haltbarkeit, Wiederverwendbarkeit, Reparierbarkeit, Faser-zu-Faser-Recyclingfähigkeit aufweisen sowie einen höheren vorgeschriebenen Rezyklatfaser-Anteil beinhalten. Auch sollen besorgniserregende Stoffe begrenzt und die negativen Auswirkungen auf Klima und Umwelt verringert werden. Im nächsten Schritt folgen dann Haus- und Heimtextilien sowie Schuhe. Inwieweit dann auch Lederbekleidung und Lederwaren betroffen sind, sei noch offen, teilt der BTE Handelsverband Textil Schuhe Lederwaren mit. 

 

Der BTE setzt sich für eine praktikable Umsetzung der EU-Verordnung ein. Zusammen mit großen Modehändlern arbeitet der Verband zur Konkretisierung der Ökodesign-Anforderungen in einer Workshop-Reihe mit, die das Öko-Institut zusammen mit der Hochschule Niederrhein, der Hochschule Hof und dem Umweltbundesamt (UBA) ausrichtet.