Das in Asien sehr beliebte Live-Shopping wird auch in Deutschland immer häufiger angeboten. Insbesondere modeaffine Kunden stehen dem Format aufgeschlossen gegenüber. Eine Studie sieht deutliches Marktpotenzial, wenn die unterschiedlichen Erwartungen der User erfüllt werden und Vertrauen aufgebaut wird.
In China entfallen bereits zehn Prozent aller Online-Käufe auf Live-Shopping-Events. Von diesen Zahlen ist Deutschland noch weit entfernt, auch wenn zuletzt immer mehr Online-Shops sowie auch stationäre Händler digitale Verkaufsevents anbieten. Eine aktuelle Studie der Strategieberatung Simon-Kucher & Partners (SKP) bescheinigt dem Format erhebliches Marktpotenzial, da einer Umfrage zufolge, zwei Drittel der Verbraucher sich vorstellen können, bei live übertragenen Verkaufsaktionen einzukaufen.
Und zwar vor allem Mode- sowie Kosmetikartikel:
Der Anteil der aktiven Käufer liegt allerdings erst bei acht Prozent der Befragten. Dies hätte, so Benedikt Schmitz, mit der Angst vor dem Ungewissen zu tun. 47 Prozent halten das Format für unseriös und 26 Prozent haben Vorbehalte bezüglich der Bestell- und Rückgaberegeln. „Unternehmen müssen Vertrauen aufbauen, Transparenz bieten und die direkte Interaktion so einfach wie möglich gestalten“, empfiehlt der Director Consumer Goods & Retail bei SKP. Die Möglichkeit, direkt Fragen zu stellen, wird von den Verbrauchern besonders geschätzt:
Da das Format in Deutschland noch nicht so bekannt sei, haben die Shopper sehr unterschiedliche Erwartungen an die im Rahmen von Live-Shows präsentierten Angebote. 23 Prozent rechnen z.B. eher mit niedrigeren Preisen, währenddessen 37 Prozent davon ausgehen, dass die Preise der Produkte im Vergleich zu „typischen Onlinepreisen“ eher höher seien. Dies erfordere eine sehr differenzierte Produkt- und Preisstrategie, empfiehlt Nina Scharwenka, Global Head bei SKP: „Im besten Fall kaufen Shopper direkt beim ersten Event und werden zu Fans des Formats. Es braucht daher sowohl Angebote für Schnäppchenjäger als auch für Premium-Käufer.“