
Die Umsätze mit Schuhen sind in Deutschland im letzten Jahr nach Berechnungen des BTE um knapp ein Prozent zurückgegangen. Und auch fürs laufende Jahr sind die Erwartungen der Fachhändler sehr verhalten. Fehlende Konsumlust, knappe Konsumbudgets und bürokratische Vorgaben machen den Unternehmen das Leben schwer.
Diese Einschätzung äußerte der Hauptgeschäftsführer des BTE Handelsverband Textil Schuhe Lederwaren Rolf Pangels anlässlich der Eröffnung der Branchenmesse Shoes in Düsseldorf, die vom 2. bis 4. Februar auf dem Areal Böhler stattfand. Vom Umsatzrückgang auf ein Marktvolumen von 11,62 Milliarden Euro (minus 0,8 Prozent), war nach Berechnungen des BTE insbesondere der stationäre Schuhfachhandel (minus 1,5 Prozent) betroffen, während der Online-Handel umsatzmäßig um 0,7 Prozent zulegen konnte.
Auch für 2025 sind die Umsatzerwartungen der Schuhhändler sehr verhalten. Laut einer aktuellen BTE-Umfrage rechnet lediglich etwas mehr als ein Viertel der Schuhhändler für das laufende Jahr mit einem nennenswerten Umsatzplus. Ein gleicher Anteil der Schuhhändler sieht sich in etwa auf dem Niveau von 2024, knapp 45 Prozent befürchten dagegen Einbußen von einem Prozent und mehr.
Fehlende Konsumlust und schwierige Rahmenbedingungen
Als maßgebliche Gründe für die negative Entwicklung im Jahr 2024 und den eher pessimistischen Einschätzungen für 2025 sieht der BTE die grundsätzlich schwache Konsumneigung und Verunsicherung bei der breiten Masse der Bevölkerung. Dazu Rolf Pangels: „Trotz Lohnsteigerungen haben die Verbraucherinnen und Verbraucher aufgrund weiterhin gestiegener Kosten für Wohnen, Gesundheit und Mobilität immer weniger Geld im Portemonnaie. Aber auch die geopolitischen Krisen und die damit verbundene allgemeine Unsicherheit über die eigene wirtschaftliche Zukunft machen wenig Lust auf den Schuhkauf.“
Überdies verweist der Verband auf die aktuell schlechten Rahmenbedingungen für die Schuhhandelsbranche. Als größtes Problem nehmen die stationären Schuhhändler derzeit die zunehmende Bürokratie wahr. Pangels: „Die Flut an bürokratischen Vorschriften stranguliert unsere Branche förmlich und lähmt die Unternehmensentwicklung im nicht mehr ertragbaren Maße.“
Attraktivitätsverlust der Innenstädte
Als ein weiteres großes Problem sehen die Schuhhändler den Attraktivitätslust ihrer Standorte, vornehmlich der Innenstädte. Der BTE fordert die Planungspolitik auf, maßgebliche Standortfaktoren der Innenstädte, wie z.B. eine problemlose Erreichbarkeit für alle Verkehrsmittel, die Gewährleistung von Sicherheit und Sauberkeit, eine attraktive bauliche Gestaltung und einen ebenso spannenden Mix aus kleinen und größeren Geschäften sicherzustellen.
Erfreulicherweise haben nach Einschätzung des BTE im Jahr 2024 weniger Schuhhandelsunternehmen ihre Türen geschlossen als 2023. Der Aderlass der Geschäftsschließungen der letzten Jahre scheint sich allmählich deutlich abzuschwächen. Aktuell dürfte es etwa 2.550 stationäre Schuhhandelsunternehmen mit insgesamt 8.700 Geschäften geben.