· 

Städtebefragung: Stabile Flächenentwicklung im Handel

Die Verkaufsflächen im Handel sind nach Anzahl und Größe weitgehend stabil geblieben, so die aktuelle Einschätzung der Städte und Kommunen. Die Leerstände in Innenstädten, Stadtteilen und Fachmarktzentren werden auf rund zehn Prozent geschätzt. Dabei gingen die häufigsten Nachvermietungen an Büros oder an Handelskonzepte. 

 

55 Prozent der vom EHI befragten Kommunen gaben an, dass sich die Größen der Einzelhandelsgeschäfte seit der Pandemie kaum verändert haben. Ein Drittel beobachtet, dass die Verkaufsflächen im Durchschnitt etwas kleiner werden und weniger als zehn Prozent haben eine Vergrößerung festgestellt. Ebenso sei die Anzahl der Handelsgeschäfte (ohne Gastronomie) stabil mit lediglich einem leichten Rückgang von bis zu minus fünf Prozent. 

 

Als Grund für die eher gleichbleibende Flächenstruktur macht das EHI in seinem Whitepaper „Aktuelle Entwicklung des Einzelhandels 2024“ die ältere Gebäudestruktur in vielen Innenstädten aus. Insbesondere in kleineren Städten sei eine flächenmäßige Veränderung schwierig. 

 

Kaum Veränderung bei Leerstand

 

Betrachtet man die unterschiedlichen Lagen der Geschäfte - Innenstädte, Stadtteilzentren, Shopping-Center und Fachmarktzentren - schneiden letztere am positivsten ab. Sie verzeichnen der EHI-Befragung zufolge die geringsten Rückgänge und die größten Zuwächse. Rund zwei Drittel der befragten Städte schätzen den Leerstand in ihren Innenstadtlagen auf maximal zehn Prozent, etwas mehr als die Hälfte schätzt den Leerstand in Stadtteilen auf bis zu zehn Prozent. 

Schnelle Neuvermietung in Innenstädten

 

75 Prozent der Ladenflächen in Innenstädten werden innerhalb eines Jahres wieder neu vermietet, bei der Hälfte passiert dies sogar innerhalb von sechs Monaten oder schneller. Die größten Probleme bei der Neuvermietung haben dagegen Ladenlokale in Stadtteillagen. Hier beobachtet nur ein Viertel der befragten Städte eine Dauer von sechs Monaten oder weniger. Neuvermietungsdauern von einem Jahr und mehr sind keine Seltenheit. 

 

Am attraktivsten sind Nachvermietungen im Freizeit- und Entertainment-Bereich, Arztpraxen und Bildungseinrichtungen. Von ihnen versprechen sich die Kommunen die größten Synergie-Effekte. Büroflächen und der Einzelhandel selbst sind tatsächlich die häufigsten Nachnutzungen für leerstehende Einzelhandelsflächen in den Gemeinden.

Das EHI-Whitepaper steht kostenlos zum Download zur Verfügung.

 

Datenbasis: Insgesamt haben 76 Kommunen an der Befragung in Form eines Online-Fragebogens zwischen Mai und Juni 2024 teilgenommen, darunter 18 kleine Großstädte (100.000 – 500.000 Einwohner), 30 große Mittelstädte (50.000 – 100.000 Einwohner) sowie 28 kleine Mittelstädte (20.000 – 50.000 Einwohner).