
Fünf von sechs Konsumenten in Deutschland nutzen mindesten eine Fashion-App. Am beliebtesten sind die Apps von Online-Händlern, von vertikalen Anbietern und von Sportfashion-Marken. Die Apps von Temu und Shein sind ebenfalls bereits unter den Top 10.
Die neue Studie der Unternehmensberatung Simon-Kucher macht deutlich, wie stark Fashion-Apps inzwischen verbreitet sind und von den Kundinnen und Kunden zum Shoppen und zur Inspiration bzw. Information genutzt werden: 84 Prozent der Deutschen verwenden mindestens eine Fashion-App, 75 Prozent mindestens zwei und 53 Prozent mehr als drei Apps. „Fashion-Apps gehören inzwischen zum Einkaufserlebnis dazu“, erklärt Martin Mattes, Partner und Fashion-Experte bei Simon-Kucher. „Wir rechnen damit, dass Anzahl und Nutzung von Fashion-Apps in nächster Zeit weiter zunehmen.“ Mattes befürchtet, dass stationäre Modehändler beim Thema Fashion-Apps den Anschluss verlieren, da sie laut Umfrage nur eine sehr geringe Rolle spielen. So gaben etwa nur 15 Prozent der Befragten an, die Fashion-App von P&C zu nutzen und nur gut zehn Prozent die von Breuninger. Am beliebtesten ist die App laut Studie von Zalando (41 Prozent), gefolgt von H&M (39 Prozent) und von Otto (37 Prozent):

Die App des chinesischen Billigmode-Anbieters Shein wird bereits von 22,3 Prozent der Deutschen genutzt. Überraschend: Unter diesen Usern befinden sich laut Umfrage von Simon-Kucher viele Besserverdienende. So lag die Nutzerquote in den Einkommensklassen 5001 Euro bis 6000 Euro und 6001 bis 7000 Euro (Haushaltsnettoeinkommen) bei jeweils 30 Prozent.
Verbraucherinnen und Verbraucher nutzen vor allem Standard-App-Funktionen
Und mit welchen Funktionen können die Mode-Apps punkten? Laut der Studie werden vor allem personalisierte Prämien (37 %), Produktinfos (32 %) und Preisvergleiche (31 %) genutzt. Außerdem werden bei stationären Unternehmen gerne Informationen zu Standort und Öffnungszeiten abgefragt sowie die Produktverfügbarkeit in den Filialen.
Das KI-Zeitalter sei bei den Fashion-Apps hingegen noch nicht angekommen, urteilen die Studienautoren. KI-gestützte Funktionen wie virtuelle Anproben, Styling-Empfehlungen oder Live-Shopping würden eher selten genutzt. Trotzdem lohne es sich hier zu investieren und die Funktionen gezielt zu vermarkten, so die Empfehlung von Simon-Kucher.
Und zwar auch, um den Mehrwert der Apps für die User zu steigern. Denn es gelte nicht nur, neue Menschen für die eigenen Apps zu gewinnen, sondern auch bestehende Nutzer zu halten. Mehr als jeder dritte Deutsche hat eine Fashion-App bereits wieder deinstalliert. Die Hauptkritikpunkte sind: fehlender Nutzen (32,6 Prozent), Mängel im Check-Out (23 Prozent) und unübersichtliches Design (29 Prozent).

Über die Studie: Die nach eigener Aussage repräsentative Simon-Kucher Fashion-App-Studie 2025 wurde im März 2025 von Simon-Kucher in Zusammenarbeit mit dem unabhängigen Marktforschungsinstitut Appinio durchgeführt. 1.000 Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland wurden hierfür zu Fashion-Apps und ihren Funktionen befragt.
Hinweis: Auf dem BTE-Digital Day am 6. Mai referiert u.a. BTE-KompetenzPartner Hutter & Unger zum Thema ‚Marketingautomation per Kunden-Apps‘.