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Zahlungsmittel: Girocard baut Bedeutung weiter aus

 

Der in Coronazeiten forcierte Umstieg von Bargeld auf Kartenzahlung setzt sich weiter fort. Am beliebtesten ist bei den Kundinnen und Kunden die Girocard, aber auch die neuen Debitvarianten der Kreditkartenunternehmen werden immer häufiger genutzt. Der Umsatzanteil der Barzahlung ist weiter rückläufig.

 

Der aktuellen EHI-Studie ‚Zahlungssysteme im Einzelhandel‘ zufolge, wurden 2023 knapp 62 Prozent des Gesamtumsatzes im stationären deutschen Einzelhandel mit Karte und 35,5 Prozent bar bezahlt. Gegenüber 2022 verlor die Barzahlung noch einmal 2 Prozentpunkte. Bei der Kartenzahlung entfällt mit 42,4 Prozent der mit Abstand größte Umsatzanteil auf die Girocard:

Zum Leidwesen vieler Händler sind die neuen Debitvarianten der Kreditkartenanbieter mit einem Anteil von 4,1 Prozent weiter auf Wachstumskurs (2022: 2,9 Prozent). Sie seien mit hohen Gebühren verbunden und würden in großen Teilen des Mittelstands gar nicht akzeptiert, so das EHI. 

 

Im stationären Mode- und Textilfachhandel liegt der Umsatzanteil der Girocard-Käufe bei 39,3 Prozent (2022: 28 Prozent). 27,6 Prozent des Umsatzes wurden bar bezahlt (2022 28 Prozent). Merklich angestiegen ist auch hier der Anteil der Kreditkartenzahlung (inkl. Maestro/VPay), der bei 15,3 Prozent lag (2022: 14,1 Prozent).  

 

Bei den Textildiscountern ist der Bargeldanteil aufgrund der niedrigeren Bons mit deutlich höher: Mehr als die Hälfte des Umsatzes wurde hier bar bezahlt (51,2 Prozent). 

 

Im Schuh- und Lederwarengeschäften lag der Anteil der Girocard-Käufe bei 48,3, Prozent. Bar wurden 33,6 Prozent des Umsatzes bezahlt. Der Anteil der Kreditkartenzahlung (inkl. Maestro/VPay) stieg in diesem Segment in 2023 von 8,7 auf 10,4 Prozent. 

 

Autorisierungsgebühren bei Girocard stabil 

 

Die Gebühren für Girocard (mit PIN) sind laut der EHI-Umfrage für den Handel stabil geblieben. Im Durchschnitt liegt die Autorisierungsgebühr aktuell danach unverändert bei 0,168 Prozent vom Umsatz. Sehr große Einzelhandelskonzerne kommen sogar im Mittel auf nur 0,142 Prozent. Allerdings gäbe es immer noch kleinere Unternehmen, die z.B. über die Vereinbarung von Pauschalgebühren mehr als die vorgeschriebenen 0,2 Prozent zahlen. Der BTE, der die EHI-Studie unterstützt hat, empfiehlt diesen Unternehmen die Gebühren nachzuverhandeln.

 

Datenbasis der EHI-Studie ‚Zahlungssysteme im Einzelhandel 2024‘: Das Erhebungspanel umfasste 422 Unternehmen. Dies entspricht ca. 100.000 Betrieben aus 35 Branchen mit einem Brutto-Umsatz in 2023 von 270,5 Mrd. Euro (ca. 55,8 Prozent des stationären Einzelhandelsumsatzes i. e. S. in Höhe von 485 Mrd. Euro).