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E-Commerce: Rückläufiger Umsatz in 2022

Kaufzurückhaltung im Web: Gegenüber dem Vorjahr ging der Online-Umsatz mit Waren 2022 nominal um knapp neun Prozent zurück. Die Verbraucher hielten sich vor allem bei Impulskäufen zurück. Dies machte sich auch in den Online-Umsätzen mit Bekleidung deutlich bemerkbar: Hier lag das Umsatz-Minus gegenüber 2021 bei knapp 13 Prozent. 

 

Im Bekleidungssegment wurden 2022 nach Berechnungen des E-Commerce-Verbandes bevh 16,8 Milliarden Euro online umgesetzt (-12,8 Prozent gegenüber 2021) und bei Schuhen 4,6 Milliarden Euro (-16,6 Prozent). Der gesamte Online-Umsatz mit Waren belief sich laut bevh auf 90,4 Milliarden Euro.

Damit liegt das aktuelle Online-Marktvolumen trotz der rückläufigen Bewegung in 2022 um 24,5 Prozent höher als im Vor-Corona-Jahr 2019. 

 

Für bevh-Präsident Gero Furchheim ist der letztjährige Umsatzrückgang kein Zeichen für eine E-Commerce-Krise, sondern eher für eine Normalisierung des Marktes nach zwei starken Coronajahren. Zudem könne sich auch der Onlinehandel nicht der insgesamt mäßigen Konsumstimmung und der Verunsicherung der Verbraucher entziehen. „Besonders bei Mode, Hobby und Freizeit sowie Unterhaltungselektronik brechen zurzeit die Spontankäufe weg. Sobald sich die Rahmenbedingungen und die Konsumlaune wieder bessern, wird der E-Commerce weiter überdurchschnittlich wachsen“, ist Furchheim überzeugt. Er macht dies auch daran fest, dass die Zahl aktiver Kunden laut der bevh-Verbraucherbefragung unverändert hoch sei, diese aber zuletzt seltener und für geringere Summen einkauften. 

 

Mit einem Marktanteil von 50,8 Prozent sind Online-Marktplätze der wichtigste Vertriebskanal, gefolgt von Online-Händlern (30,6 Prozent), Multichannel-Formaten (14,2 Prozent) und dem D2C-Vertrieb von Herstellern (3,6 Prozent). 

 

Im Nonfood-Handel liegt der Anteil des E-Commerce aktuell bei 15,4 Prozent, 2021 waren es rund 20 Prozent.