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Konsum: Verbraucherstimmung weiter eingetrübt

Die Stimmung der Konsumenten hat sich im April zum zweiten Mal in Folge verschlechtert. Dies macht die am 27. April veröffentlichte GfK-Konsumklimastudie deutlich. Der Ukrainekrieg und die hohe Inflation mit den stark gestiegenen Energiepreisen belasten die Menschen und wirken sich auf Anschaffungsneigung und Kauflaune aus.

 

Damit unterschreitet das aktuelle Konsumklima das bisherige Rekordtief aus dem Frühjahr 2020 während des ersten Corona-Lockdowns. Ein spürbarer Anstieg der Sparneigung im April hat diese Entwicklung noch beschleunigt. Die hohen Inflationsraten lassen die Kaufkraft der Konsumenten dahinschmelzen. Folglich sinkt die Einkommenserwartung im April auf -31,3 Punkte. Das sind 9,2 Punkte weniger als im März und ist der niedrigste Wert des Indikators seit fast zwanzig Jahren.

Weiter gesunken ist auch die Konjunkturerwartung. Der Indikator verliert 7,5 Punkte und sinkt auf -16,4 Zähler. Im Vergleich zum entsprechenden Zeitraum des Vorjahres beträgt das Minus knapp 24 Punkte. Aus Sicht der Verbraucher ist das Risiko für die deutsche Konjunktur weiter gestiegen, die Gefahr einer Rezession wird als hoch eingeschätzt. Der anhaltende Ukraine-Krieg, eine weitere Verschärfung der Sanktionen gegenüber Russland sowie unterbrochene Lieferketten bremsen die Konjunktur und verhindern, dass die Lockerungen der pandemiebedingten Beschränkungen ihre positiven Impulse entfalten können.

  

Neben der generellen Verunsicherung dämpfen vor allem die stark steigenden Preise die Konsumlaune. Wenn für Benzin, Heizöl und Gas deutlich mehr ausgegeben werden muss, bleiben entsprechend weniger finanzielle Mittel für andere Anschaffungen.

 

Zur Methode: Der Befragungszeitraum für die aktuelle Analyse war vom 31. März bis 11. April 2022. Die Ergebnisse sind ein Auszug aus der Studie „GfK-Konsumklima MAXX“ und basieren auf monatlich rund 2.000 Verbraucherinterviews. Das Konsumklima bezieht sich explizit auf die gesamten privaten Konsumausgaben. Der Einzelhandel macht jedoch – je nach Abgrenzung – lediglich etwa 30 Prozent der privaten Konsumausgaben aus. Der Rest sind Dienstleistungen, Reisen, Miete, Gesundheitsdienstleistungen sowie der gesamte Wellness-Bereich.